Jemanden zu lieben ist keine Entscheidung die wir willentlich treffen. Nichts, wobei Vernunft oder Verstand mitreden können. Es ist die Seele die wählt. Das einzige was wir bewusst entscheiden, ist ob und wie wir den Ruf folgen. Die Liebe ist da, so oder so.
Es ist tatsächlich so das wir uns nicht aussuchen können in wen wir uns verlieben. Der einzige der uns einen Strich durch die Rechnung machen könnte, sind wir selbst, unsere eigenen Gedanken,
Wertvorstellungen und wie wir geprägt worden sind.
Meine Stiefoma sagte mal zu mir, dass man sich einen Mann aussuchen soll der Charakter und Geld hat. Charakter ja, da geh ich mit,aber Geld?! Hallo?? Davon mach ich doch nicht abhängig in wen ich
mich verliebe und das wusste ich schon zu diesem Zeitpunkt. Vor allem hatte sie mit meinem Opa jetzt keinen Mann der gut betucht war. Daher war es für mich völliger Quatsch was sie von sich gab.
Leider durfte ich das so nicht zu ihr sagen. Generell war es mir verboten meine eigene Meinung und Einstellung zum Leben zu haben. Dennoch wusste ich damals schon, ich will niemals so werden wie
sie und schwieg. Ich wusste, wenn ich jetzt dagegen spreche, würde ich es bereuen. Greift sie mich körperlich an? Werde ich beleidigt,oder straft sie mich mit wochenlanger Ignoranz? Diese und
noch andere Fragen, musste ich schon sehr früh für mich abwägen. Das schlimme an der Sache war, daß diese Frau meinen Opa und ihre Tochter gleich mitvergiftet hatte. Ich wurde von allen drei
Personen wochenlang links liegen gelassen,wenn ich doch mal meinen Mund aufgemacht habe. War einer von ihnen sauer auf mich, waren es im Endeffekt alle. Verstanden habe ich das nicht! Es fühlte
sich an wie ein wütender Mob der ständig gegen mich war.
Ich habe mich ungeliebt gefühlt,aber Liebe zeigen durfte ich auch nicht. Einen Freund zu haben wurde mir verboten. Natürlich hatte ich als Jugendliche trotzdem meine Liebelei, aber immer nur
heimlich. Nach dem warum durfte ich nicht fragen. Es war einfach ihr Gesetz, dem ich mich zu fügen hatte.
In dem Dorf wo ich lebte, gab es damals ein lesbisches Pärchen. Ich fand diese beiden Frauen irgendwie toll. Sie waren immer total nett, freundlich und offen. Sie wirkten immer sehr glücklich auf mich und wann immer ich diesen beiden Frauen begegnet bin, hatten sie ein Lächeln auf den Lippen. So viel positive Ausstrahlung hatte mir total imponiert. Sie zeigten ganz offen ihre Liebe und waren glücklich damit.Ich sehe die beiden Frauen noch heute bildlich vor mir. Ich war damals vielleicht 6 bis 7 Jahre alt. Irgendwann hat meine Stiefoma mitbekommen, daß ich die beiden Frauen Grüße und wir uns unterhielten. Es hagelte, wie soll es anders sein, Abwertung und dazu ein Verbot mich mit den beiden lesbischen Frauen zu unterhalten. Eine Drohung wurde zusätzlich noch hinterhergeschmissen. Sie sprach: Wenn du lesbisch wirst, wollen wir mit dir nichts mehr zutun haben. Dann kannst du gleich deine Sachen packen und wir bringen dich ins Heim." Oh ja, die Androhung mit dem Heim war fast alltäglich und nichts mehr neues für mich, aber die Angst das sie es tatsächlich irgendwann tun werden, war enorm.
Man hat mir tatsächlich versucht einzureden, lesbisch zu sein wäre schlimm. Ich habe die beiden Frauen trotzdem weiterhin gegrüßt. Nur heimlich und immer mit der Angst meine Stiefoma würde es rausfinden. Ich konnte nicht verstehen was falsch daran sein soll,wenn Menschen sich lieben. Egal ob Mann und Frau, Frau und Frau, oder Mann und Mann. Liebe ist Liebe und so sehe ich es bis heute.
Irgendwann kam der Tag, ich war so ca. 9 Jahre alt, als ich spürte,dass ich mich zum ersten Mal in ein Mädchen verliebte. Dieses Gefühl, hatte mir eine riesen Angst gemacht. Ich dachte, wenn das irgendjemand erfährt und das meinen Großeltern erzählt wird, werde ich mein blaues Wunder erleben. Aus Angst unterdrückte ich diese Gefühle in mir, denn man hat mir beibringen wollen das Homosexualität krank und pervers sei. Ich wollte meinen Großeltern gefallen und einfach von Ihnen geliebt werden. Schließlich wuchs ich ohne meine Eltern auf und was brauchen die Kinder am nötigsten? Richtig, ein Zuhause wo sie geliebt werden! Also trug ich dieses Geheimnis so lange mit mir rum, bis ich eines Tages beschlossen hatte, meinem Geburtsort den Rücken zu kehren. Endlich hatte ich mein eigenes Leben und weit weg von diesen Menschen, fing ich an meine Neigung auszuleben.
Nein, ich bin nicht lesbisch, ich bin auch nicht bisexuell.Ich bin pansexuell und das ist gut so! Ich liebe den Menschen! Ich liebe seine Seele und da ist es mir herzlich egal welches Geschlecht dieser Mensch besitzt. Ich treffe diesbezüglich keine Vorauswahl und bin bei der Partnerwahl komplett neutral eingestellt. Mich interessiert es nicht ob dieser Mensch ein Penis oder eine Scheide hat, ob er Transgender ist oder nicht, oder ob dieser Mensch älter oder jünger ist als ich. Ich folge einfach dem Ruf meiner Seele, denn die Liebe ist da. So oder so!
Mein Ziel ist es anderen Menschen Mut zu machen! Das sie ihr Schweigen brechen und ihre Peiniger nicht mehr mit Schweigen davon kommen lassen. Egal ob es sich um körperliche oder psychische Gewalt handelt. Der Schaden den man durch solch vergiftete Menschen davonträgt ist enorm und begleitet die Oper ihr ganzes Leben lang.
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